Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera zur Wettbewerbspolitik
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/speech_25_302
Am
20. Januar 2025 sprach Teresa Ribera, Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen
Kommission, beim Forum Europa Brussels Breakfast. Sie betonte dabei die Bedeutung
von grundlegenden Rechten und Freiheiten als zentrale Werte Europas und wies
darauf hin, dass diese Werte besonders in Zeiten globaler Unsicherheit und
geopolitischer Veränderungen von entscheidender Bedeutung seien. Ribera hob die
Vorteile Europas hervor, darunter starke Institutionen, soziale Stabilität, gut
ausgebildete Menschen und ein robustes rechtliches Rahmenwerk. Diese Faktoren böten
Vorhersehbarkeit und Zuverlässigkeit, die für Unternehmen und Gesellschaften
unerlässlich seien. Sie betonte, dass der Binnenmarkt mit über 450 Millionen
potenziellen Verbrauchern und harmonisierten Vorschriften ein einzigartiges
Umfeld für Investitionen und Innovationen biete.
Ribera
rekurrierte auf die politischen Leitlinien von Kommissionspräsidentin von der
Leyen und betonte die Notwendigkeit, auf einen Kompass für die
Wettbewerbsfähigkeit zu setzen, der zusammen mit einem Clean Industrial Deal die
Bemühungen der EU auf die Vision der Dekarbonisierung als Quelle für
langfristigen Wohlstand und Widerstandsfähigkeit ausrichten müsse. Die Dekarbonisierung
der EU-Wirtschaft zu niedrigsten Kosten bei gleichzeitiger Förderung von
Wachstum und Innovation sowie einer modernen Industrie müsse gelingen, um Europa
wettbewerbsfähiger zu machen. Dafür müssten die vorhandenen Ressourcen durch
Effizienz und Kreislaufwirtschaft maximiert werden. Gleichzeitig müsse die EU starke
Partnerschaften mit anderen Verbündeten aufbauen.
In
Bezug auf die Wettbewerbspolitik erläuterte Ribera, dass dieser eine zentrale
Rolle zukomme. Sie könne Innovationen vorantreiben, faire und bestreitbare
Märkte gewährleisten und gleiche Wettbewerbsbedingungen zum Nutzen von
Unternehmen und Verbrauchern schaffen. Ein nachhaltiger und wirksamer
Wettbewerb sei dabei unabdingbar, um die Preise für Verbraucher und Unternehmen
in ganz Europa niedrig zu halten und die Produktivität, die Investitionen und
die Innovation von großen und kleinen Unternehmen in der gesamten EU zu
fördern.
Wie
schon in ihrer Antwort auf den Mission Letter der Kommissionspräsidentin zum
Ausdruck kam, kündigte Ribera eine Überarbeitung der Wettbewerbsinstrumente an.
Sie erwähnte den im Rahmen des Clean Industrial Deal angekündigten neuen Rahmen
für staatliche Beihilfen, um Investitionen in erneuerbare Energien und die
Dekarbonisierung der Industrie zu beschleunigen, ausreichende
Produktionskapazitäten für saubere Technologien in Europa zu gewährleisten und
gleichzeitig einen Subventionswettlauf zwischen den Mitgliedstaaten zu
verhindern. Auch solle die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen bei
umweltfreundlichen Initiativen weiter gefördert werden, indem die Kommission
die Unternehmen zügig und konstruktiv bei der Frage beraten möchte, ob ihre
Projekte mit den EU-Wettbewerbsregeln vereinbar sind.
Weiter kündigte Ribera die Überarbeitung der Leitlinien für horizontale Fusionen an. Neue wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) sollen identifiziert, die Verfahren insgesamt vereinfacht und beschleunigt werde. Schließlich erwähnte sie die Notwendigkeit, den DMA und die Verordnung über ausländische Subventionen tatkräftig durchzusetzen.