Band 212
XIII, 220 (53,-€)
ISBN: 978-452-26808-2
Auch wenn in der wissenschaftlichen Diskussion kartellrechtlicher Fragen meist materiellrechtliche Aspekte im Mittelpunkt stehen, kommt in der Rechtspraxis verfahrensrechtlichen Fragestellungen eine ebenso große Bedeutung zu. In ganz besonderem Maße gilt dies im Zusammenhang mit dem zuletzt auch im europäischen Raum stark an Bedeutung gewinnenden private enforcement. Die Entscheidung eines durch einen Kartellrechtsverstoß Geschädigten, ob er seine Ansprüche auch tatsächlich gerichtlich geltend macht, hängt in der Praxis zu einem erheblichen Teil von der Abwägung der prozessualen Chancen und Risiken ab.
Das FIW freut sich daher besonders, neben den in Band 211 der Schriftenreihe von Dr. André Görner behandelten materiellrechtlichen Fragen des private enforcement durch die vorliegende Arbeit von Dr. David Alexander Jüntgen auch einen Beitrag zu der Frage der prozessualen Durchsetzbarkeit privater Ansprüche im Kartellrecht leisten zu können.
Die von Frau Professor Dr. Petra Pohlmann an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster betreute Dissertation wendet sich zunächst europa- und verfassungsrechtlichen Grundlagen zu, um sodann ausführlich die prozessualen Fragen im Rahmen von stand alone-Verfahren zu behandeln. Anschließend werden die Besonderheiten von follow on-Klagen sowie die Frage behandelt, ob ein Anspruchsberechtigter ein vorgeschaltetes Behördenverfahren erzwingen kann. Die Arbeit schließt mit rechtspolitischen Vorschlägen ab und behandelt in diesem Zusammenhang insbesondere auch die umstrittene Frage, ob Elemente der discovery und der class action aus dem amerikanischen Recht übernommen werden sollten.
Wir wünschen der Arbeit eine weite Verbreitung in Wissenschaft und Praxis.