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Versicherungsgemeinschaften nach europäischem Kartellrecht – eine Untersuchung unter Geltung der Verordnung (EU) Nr. 2672010

Versicherungsgemeinschaften nach europäischem Kartellrecht – eine Untersuchung unter Geltung der Verordnung (EU) Nr. 267/2010

Band 250
XVII, 311 (72,- €)
ISBN: 978-3-452-28322-1

 

Globale Wirtschaftsbeziehungen, hochtechnisierte und immer besser vernetzte Produkte sowie Platz greifende geopolitische Veränderungen, z. B. infolge Naturkatastrophen, Bürgerkriegen und Terrorakten, erhöhen das Gefährdungspotential für die Wirtschaft. Das Bedürfnis abzusichernder Risiken hat damit in den letzten Jahren eine neue Dimension erreicht. Besonders große, neue oder neuartige Risiken können dabei oft nur in Form der Risikoteilung seitens mehrerer Versicherer, sofern überhaupt versicherbar, abgedeckt werden. Dies bildet einen klassischen Anwendungsbereich der so genannten Mitversicherung, die nahezu in allen Versicherungszweigen der gewerblichen und industriellen Versicherung zum Einsatz kommt und von großer praktischer Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang ist auch die Gruppenfreistellungsverordnung für den Versicherungssektor von Relevanz, die Regelungen zu Vereinbarungen über die gemeinsame Abdeckung bestimmter Arten von Risiken enthält. Diese Gruppenfreistellungsverordnung, die Ende 2017 ausläuft, wird von der Europäischen Kommission derzeit auf den Prüfstand gestellt. Die Kommission ermittelt aktuell, ob sich die Versicherungswirtschaft von anderen Wirtschaftszweigen, für die es keine Gruppenfreistellungsverordnung gibt, erheblich unterscheidet; aus Sicht der Kommission könnten dann weiterhin spezifische Regeln für den Versicherungssektor gerechtfertigt sein.

Die vorliegende Dissertation, die an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz entstanden und mit der Bestnote bewertet worden ist, stellt eine Gesamtschau des Kartellrechts der Versicherungsgemeinschaften dar und dürfte hinsichtlich ihres Anspruchs und ihrer Darstellung neue Maßstäbe setzen. Ihr Verfasser gelangt sowohl zu einer neuen Abgrenzung zwischen Mitversicherung im Einzelfall und Versicherungsgemeinschaften als auch zu neuen Erkenntnissen zum Stand des Versicherungskartellrechts. Dabei setzt er sich vertieft und umfassend mit der aktuellen Gruppenfreistellungsverordnung auseinander, und es werden zudem weniger bekannte Anwendungsprobleme präsentiert. Man darf sagen: Der Verfasser durchdenkt das Versicherungskartellrecht sozusagen neu und wartet mit einer Reihe neuer Fragestellungen und innovativen wissenschaftlichen Lösungen auf.

Das FIW freut sich, im Sinne der Fortentwicklung dieses Rechtsgebiets mit diesem Band eine Lücke zu schließen. Der Band dürfte zu einem unverzichtbaren Referenzwerk im Bereich des Versicherungsrechts werden und sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis von großem Nutzen sein.

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