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Mittelstand im globalen Wettbewerb – Referate des 45. FIW-Symposions sowie ein Referat, gehalten beim 2. Berliner Kolloquium

Mittelstand im globalen Wettbewerb – Referate des 45. FIW-Symposions sowie ein Referat, gehalten beim 2. Berliner Kolloquium

Band 239
VII, 68 (50,- €)
ISBN: 978-3-452-27830-2

 

Das 45. Symposion des FIW in Innsbruck widmete sich in diesem Jahr dem Thema „Mittelstand im globalen Wettbewerb“. Der Mittelstand gilt als deutsches Phänomen und ist unbestritten das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Von der sog. KMU-Definition der Europäischen Union wird der deutsche Mittelstand, oftmals familiengeführt, nur zu einem Teil erfasst. Der Mittelstand steht für 95 % aller Unternehmen und zwei Drittel aller Beschäftigten in Deutschland. Ihm kommt deshalb eine herausragende Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu. Generell wird dem Mittelstand nachgesagt, dass er die Werte der Marktwirtschaft vorlebe, wie Risikofreudigkeit, Haftung, Unternehmergeist und langfristige Verantwortungsbereitschaft – Werte, die der gesellschaftlichen Akzeptanz der Wettbewerbsordnung und der sozialen Marktwirtschaft dienen.

Der Mittelstand kann seine Funktion als Garant der Wettbewerbsordnung jedoch nur ausüben, wenn die Wettbewerbsbedingungen stimmen; die wettbewerblichen Rahmenbedingungen müssten daher permanent überprüft werden (Bernhard Heitzer). Angesichts der Neigung von Staaten, Marktergebnisse durch Interventionen „korrigieren“ zu wollen, sei es die Aufgabe der Wissenschaft zu ermitteln, wie die Freiheit der mittelständischen Wirtschaft erhalten werden kann (Johann Eekhoff).

Auch wenn durch die Europäisierung des nationalen Kartellrechts einige Spezialvorschriften für den Mittelstand weggefallen seien, könne eine stringente Anwendung des Kartellrechts, insbesondere der Missbrauchsaufsicht, dazu beitragen, dass die Angebotsvielfalt und Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen in Deutschland erhalten blieben. Im Gegenzug seien Wettbewerbsbeschränkungen, die von kleineren und mittleren Unternehmen ausgehen, sogar ausdrücklich erwünscht, wenn diese prokompetitive Auswirkungen haben (Andreas Mundt).

Wenn sie auch die Größenordnung des deutschen Mittelstands nicht erreichen, stehen kleine und mittlere Unternehmen in anderen Ländern der Europäischen Union, wie beispielsweise in Frankreich, ebenfalls zunehmend im Fokus der Politik. Angesichts unterschiedlicher Auslegungen mittelstandsschützender Normen durch die Wettbewerbsbehörden sei der Spielraum für eine Harmonisierung weiter auszuloten (Bruno Lasserre).

 Mittelständische Unternehmen können sowohl potentielle Kartellteilnehmer als auch Opfer von Kartellen sein. Die aus dem BGH-Urteil in der Rechtssache „ORWI“ folgenden Konsequenzen für die Praxis seien daher auch für Unternehmen von Bedeutung, die nur mittelbar durch ein Kartell geschädigt wurden (Wolfgang Kirchhoff).

In diesem Band erscheint auch ein Vortrag von Franz Jürgen Säcker („Wettbewerb und Rekommunalisierung“), den dieser beim 2. Berliner Kolloquium des FIW gehalten hat. Das FIW möchte mit der Aufnahme dieses Vortrags einen Beitrag zu der aktuellen Debatte leisten, unter welchen Vorzeichen Rekommunalisierungstendenzen rechtlich und wirtschaftlich gerechtfertigt sein können oder nicht und welchen „Preis“ Fehlentscheidungen auf Kommunalebene haben.

Das FIW wünscht diesem Band eine interessierte Leserschaft und den Themen eine breite Resonanz.

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